Ganz
großes Kino für die Hebbelkicker: Nachdem 2012 das Dorffest in
Schönwohld samt Fußballturnier einfach ausfiel, wird der Pokalsieger
von 2011 diesmal von der örtlichen Dorfgemeinschaft zum
Alles-oder-Nichts-Spiel geladen: Titelverteidigung oder Totalblamage?
Ewiger Ruhm oder große Schande? Goldpokal oder Blumentopf? Ganz
Schönwohld ist heiß darauf, den Pott nach Hause zu holen... Die Hebbelkicker sind also gewarnt, und manch einer kneift wohl angesichts der Vorstellung, im Hexenkessel von Schönwohld gegen die von fanatischen Zuschauern nach vorn gepeitschten Spieler des Gastgebers bestehen zu müssen. Nur neun Helden von der Hebbelwiese finden sich schließlich zum Warmmachen ein, so dass die Gastgeber großzügig mit Chris einen der ihren abstellen, der die Mannschaft des Titelverteidigers ergänzen soll. Immerhin haben die Gäste aus den wenig erfolgreichen Auftritten in Kirchbarkau und Klausdorf gelernt und mit René einen gelernten Torwart mitgenommen - ein kluger Schachzug, wie sich noch erweisen wird. Das Wetter ist prima, der Platz ähnlich uneben wie die Hebbelwiese - alles ist angerichtet für das große Spiel... Gleich nach Spielbeginn entwickelt sich ein engagiertes, aber stets faires Ringen um jeden Quadratmeter. Beide Mannschaften sind gut drauf und schnell wird klar: Mit Standfußball ist hier nichts zu holen; Laufbereitschaft, Kampf und Einsatz bestimmen das Spiel. Aber auch die Technik kommt nicht zu kurz: Im gegnerischen Strafraum wird der Ball von den Schönwohldern brasilianisch mit der Hacke durchgespielt, so dass der Stürmer unhaltbar rechts unten versenken kann: 1:0 für die Gastgeber! Aber auch die Hebbelkicker können feinfühlig mit der Kugel umgehen: Von links vorn wird der Ball an die Strafraumgrenze zurück gelegt, dort hebt ihn Jens über die Abwehr hinweg vor das Tor, wo Volker traumwandlerisch sicher mit dem |
Kopf vollendet. Es geht weiter hin und her, mit Chancen auf beiden
Seiten. Immer wieder muss René zeigen, dass er ein richtig guter
Torwart ist - ohne seine Reflexe und seine Sicherheit beim
Abfangen hoher Bälle würden die Hebbelkicker schnell wieder in
Rückstand geraten, denn Schönwohld drängt auf die erneute Führung. Die
lässt dann auch nicht lange auf sich warten: Wieder stecken die jungen
Stürmer der Gastgeber den Ball geschickt durch die Abwehr der
Hebbelkicker und gegen den Schuss links unten ins Eck hat René keine
Chance. Aber auch die Schönwohlder Abwehr steht nicht immer sicher und in der Strafraumbeherrschung zeigt der Torwart deutliche Defizite. Das nutzen die Hebbelkicker prompt zum Ausgleich: Jens flankt von rechts präzise auf Volker, der die Kugel erneut per Kopf sicher versenken kann. Und dann zeigen die Gäste ihre besondere Klasse bei Kontern: In der Mitte der eigenen Hälfte wird der Ball abgefangen, Ralph drischt ihn sofort zentral in den gegnerischen Strafraum, Jens legt mit dem Kopf ab und Volker vollendet mit einem präzisen Schuss. Anschließend geht es weiter hin und her, die jungen Gästestürmer bleiben immer gefährlich, aber auch die die Hebbelkicker-Offensive setzt jedem Ball nach und beschäftigt die gegnerische Defensive. Noch vor der Pause gelingt den Gastgebern dann der Ausgleich: Im Mittelfeld verlieren die Hebbelkicker den Ball, schnell wird er links nach vorn gespielt, ein Pass im Strafraum parallel zur Torlinie nach rechts, ein strammer Schuss rechts unten ins Eck - zum Seitenwechsel steht es 3:3. In der zweiten Hälfte geht es weiter von Strafraum zu Strafraum. Die Hebbelkicker müssen mit einem Auswechselspieler auskommen, während die Gastgeber immer wieder frische Kräfte bringen können. Umso mehr ist |
der heldenhafte Kampfgeist
der Gäste zu bewundern: René macht sich immer wieder lang und fischt
auch schwierige Bälle weg, die Defensivreihe kämpft bis zum Umfallen,
im Miellfeld wird kein Ball verloren gegeben und in der Offensive wird
immer wieder attackiert, um den Gegner zu Fehlern zu zwingen. So
gelingt dann auch auf rechts eine Balleroberung durch Frank, der auf
rechts zu Thomas spielt. Sein raffinierter Hackentrick bringt den Ball
rüber auf die linke Seite, Volker startet durch bis zur Grundlinie,
legt die Kugel im Fünfmeterraum quer zu Jens und der schiebt den Ball
über die Linie: 4:3 und ein toller Spielzug!
Leider schlagen die Gastgeber bald zurück, im Mittelfeld wird der 2er nicht konsequent abgefangen, er spielt fünf Gästespieler aus und versenkt dann eiskalt. Die Beine der Hebbelkicker werden langsam müde - kein Wunder angesichts der großartigen Laufleistungen, die alle hier bereits vollbracht haben. Aber auch die Gastgeber lassen jetzt nach. Ein Unentschieden und eine anschließende Verlängerung drohen, da fasst sich Andreas ein Herz und zieht freistehend aus über 20 m Entfernung ab. Der knallharte Schuss wird noch leicht abgefälscht, doch die Kugel fliegt weiter und zischt schließlich ins Netz. Schönwohld will noch zurückschlagen, aber die Aktionen sind jetzt kraft- und planlos und die Hebbelkickerdefensive steht sicher. Dann kommt der Abpfiff: 5:4 für die Hebbelkicker - der Titel ist verteidigt, der Pott bleibt wo er ist und ewiger Ruhm ist den Helden von Schönwohld sicher! Riesenjubel bei den Hebbelkickern und ihren Fans, anerkennender Applaus auch von den Gastgebern bei der Überreichung des Goldpokals - so sehen faire Verlierer aus! Die Goldpokal-Verteidiger allerdings feiern anschließend zünftig mit Bratwurst und Bier ihren historischen Sieg. |