TSV Klausdorf Alte Herren - Hebbelkicker  4 : 3  (3 : 2)


Freundschaftsspiel am 2. Oktober 2015 um 19:00h
auf dem Kunstrasenkünstler-Platz in Klausdorf



 


Aufgebot der Hebbelkicker

Hintere Reihe (v.l.): Niklas, René, Arne, Helge, Boyke, Lars, Maxi, Borko
Vordere Reihe (v.l.): Timo, Henning, Frank, Micha, Azzedin, Sven, Robert



Tore: 1:0 Vossi (20.), 2:0
Fabian (24.), 3:0 Fabian (31.), 3:1 Lars (34.), 3:2 Arne (40.), 3:3 Boyke (43.), 4:3 Maik L. (59.)

Zuschauer: 4



      Spielbericht:
Auswärtsspiel der Hebbelkicker in Klausdorf - da war doch mal was, oder? Richtig! In 2012 brachten die Gäste den örtlichen TSV an den Rand einer Niederlage. Auch 2013 konnten die Hebbelkicker lange gut mithalten, bis das Spiel am Ende doch noch 3:5 verloren ging. Und 2014? Keine Ahnung... - das ist uns irgendwie entfallen... Ein erneuter Versuch also, in 2015 das Bollwerk Klausdorf endlich mal zu knacken. Ganz so schlecht stehen die Chancen nicht, denn die Gastgeber haben diesmal darauf verzichtet, alle ihre frisch aus dem Ligakader ausgeschiedenen Jungsenioren ins Aufgebot zu nehmen.

Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz hinter der Schwentinehalle, ein noch immer neuwertiger, topfebener Belag, sogar noch etwas weicher und damit gelenkfreundlicher als der Platz in Fissau. Dort haben die Gäste in der Vorwoche Erfahrungen auf Kunstrasen sammeln können, ganz ungewohnt ist das Geläuf also nicht. Aber es ist deutlich kühler als noch vor einer Woche, und bereits beim Warmmachen ziehen die ersten dünnen Nebelschwaden über den Platz...

Die Hebbelkicker treten nahezu in Bestbesetzung an, nur André, Dominik und Volker können leider nicht dabei sein. Coach Borko hat aus dem letztjährigen Spiel gelernt, schickt mit Helge den bestmöglichen Keeper ins Tor und stellt davor eine streng defensiv eingeschworene Abwehrkette aus vier Verteidigern und zwei weit zurück gezogenen Mittelfeldspielern. Da bleibt zwar wenig Offensivkraft, aber zuerst gilt es, sicher zu stehen und die oft steil geschickten Stürmer der Klausdorfer abzufangen.

Der Anpfiff erfolgt pünktlich um 19 Uhr und die Gastgeber drängen  die Hebbelkicker sofort in die Defensive.  In der 2. Minute wird es zum ersten Mal gefährlich: Die Gäste verlieren im Mittelfeld den Ball und ein Klausdorfer Stürmer tankt sich durch die Abwehr. Zum Glück kann René ihn mit langen schnellen Schritten verfolgen und am Fünfmeterraum gerade noch zur Ecke klären. Das war knapp! Drei Minuten später eine ähnliche Situation, doch der Angreifer trifft von rechts aus knapp 6 Meter Entfernung nur das Außennetz. Klausdorf stürmt weiter, die Hebbelkicker kommen nur selten zu Entlastungsangriffen. Geschickt legen die Gastgeber die Bälle im oder vor dem Strafraum immer wieder quer oder zurück auf den frei stehenden Mitspieler, der dann direkt abziehen kann. Zum Glück steht mit Helge ein Klassemann im Tor der Hebbelkicker, der nicht so leicht zu überwinden ist.

Nach vorn geht leider nicht viel. Frank und Niklas schaffen es im offensiven Mittelfeld kaum einmal, den Ball unbedrängt in die gegnerische Hälfte zu bringen und Henning und Timo im Sturm einzusetzen. Erst nach 15 Minuten gelingt der erste Torschuss der Hebbelkicker: Boyke zieht von schräg links auf das kurze Eck, doch Zille im Tor der Klausdorfer kann den Ball relativ problemlos fangen.

Zwei Minuten später dann ein perfekter Pass in die Gasse für einen Klausdorfer Stürmer. Die Hebbelkicker sind zu weit aufgerückt, der Stürmer hat ab der Mittellinie gut zwei Meter Vorsprung und wird nur Micha verfolgt. Der schafft es aber, den Stürmer bis zur Strafraumgrenze einzuholen und dann noch zur Seite zu klären. Das war wieder ganz knapp! Immer drückender wird die Überlegenheit der Gastgeber, der topfebene Boden ist perfekt für ihr Spiel mit flachen Steilpässen und Quervorlagen.

Das 1:0 für Klausdorf fällt dann schließlich zwangsläufig, nach einer schönen Flanke von rechts über Helge hinweg. Micha steht zwar vor dem langen Pfosten, doch kommt der Ball erst hinter ihm runter und Vossi kann aus 3-4 Metern problemlos ins kurze Eck einköpfen. Nur vier Minuten später folgt der zweite Treffer: Die Hebbelkicker bekommen den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum heraus, Verwirrung greift um sich, die Klausdorfer legen den Ball am Elfmeterpunkt auf den frei stehenden Fabian, der das Tor in seiner ganzen Breite vor sich hat und unbedrängt links unten einschießen kann. So ähnlich geht es weiter, Ballverluste im Mittelfeld prägen das Spiel. Die Hebbelkicker gelingt viel zu selten ein geordneter Spielaufbau und die Klausdorfer versuchen es immer wieder mit steilen Flachpässen in die Gasse - auf diesem Belag ein probates Mittel, um die Lücken in der Abwehr der Gäste zu nutzen. Der Schiedsrichter beweist aber ein gutes Auge und erkennt zumindest die offensichtlichen Abseitsstellungen. In der 31. Minute gibt es aber keine Diskussionen:  Fabian findet das Loch in der Hebbelkickerabwehr, kann allein durchlaufen und rechts unten einschießen. Da ist auch Helge chancenlos, der vorher den einen und anderen gefährlichen Schuss der Klausdorfer Stürmer abwehren konnte. 3:0 - die Sache scheint entschieden...

Eher überraschend fällt kurz danach doch mal ein Treffer für die Gäste. Lars flankt fast von der linken Eckfahne vor das Tor, der Ball wird immer länger und kommt immer näher vor den Kasten, Zille versucht noch eine Rettungsaktion, aber die Kugel senkt sich erst hinter ihm, prallt gegen den Innenpfosten und dann ins Tor. Nein, das erinnert weniger an Tomislav Piplica als an Uwe Reinders' Einwurf-Tor gegen Jean-Marie Pfaff 1982. Nur hatte letzterer immerhin noch die Hand am Ball...

Das Tor für die Gäste fiel zwar ein wenig  kurios, doch verleiht es etwas Mut. Die Abwehr steht jetzt  sicherer und gelegentlich gelingen gute Spielzüge bis vor den Strafraum der Klausdorfer. Abschlüsse bleiben für die Hebbelkicker allerdings Mangelware. So ist es wieder ein überraschender Vorstoß, der den Anschlusstreffer für die Gäste bringt: Ein steiler Pass nach rechts vor den Strafraum kann vom schnellen Arne gerade noch rechtzeitig vor dem herausstürzenden Torwart erlaufen werden, Arne spitzelt den Ball an Zille vorbei und die Kugel kullert fast im Zeitlupentempo ins Tor.

3:2 zur Halbzeit - ganz so schlecht sieht das jetzt gar nicht mehr aus. In der Pause sind die Hebbelkicker im Grunde recht zufrieden. In Anbetracht der Überlegenheit des Gegners ist der knappe Halbzeitrückstand durchaus erträglich, auch wenn der gegnerische Torhüter an den eigenen Toren nicht ganz unbeteiligt war. "Weiter so!" lautet die Devise, hinten noch besser stehen und vorne mal sehen, was geht.

Tatsächlich geht auch in der 2. Hälfte was für die Hebbelkicker. Der Heimmannschaft fehlt ein wenig der Durchblick, was aber auch an den immer dichter werdenden Nebelschwaden liegt, die über den Platz wabern. Die Klausdorfer scheinen auch von den beiden Gegentoren beeindruckt, sie versuchen zwar weiterhin, Druck auf die Gäste auszuüben, aber etwas vorsichtiger gehen sie schon zu Werke. Das nützt jedoch erst einmal wenig. Boyke kommt kurz nach Wiederanpfiff an der Strafraumgrenze frei zum Schuss und zielt neben den linken Pfosten. Die Kugel ist gar nicht mal sooo besonders scharf geschossen und der Torwart steht richtig - eigentlich also kein Problem. Aber Zille im Tor der Gastgeber hat nicht seinen besten Tag, der halbhohe Ball flutscht ihm zwischen Armen und Körper durch, Zille fällt wie eine Bahnschranke, die Kugel rollt ins Netz. Ausgleich! Wer hätte das nach dem 3:0 gedacht? Die Klausdorfer jedenfalls nicht, sie sind konsterniert bis frustriert, kurze Zeit ist Sand in ihrem Getriebe. Und für die Hebbelkicker bietet sich sogar die Chance zur Führung: In der 51. Minute kann sich Boyke auf der linken Seite gegen zwei Gegner durchsetzen, flankt fast von der Torausline scharf vor den Kasten, aber Henning bringt den Ball leider nicht im Tor unter. Jetzt geht es hin und her, beide Mannschaften wollen die Führung. Immer wieder muss Helge mit tollen Paraden retten. Aber dann ist er machtlos: Ein steiler Pass auf die rechte Seite wird von Maik L. erlaufen, er stürmt auf das Tor der Hebbelkicker zu, Helge stürzt heraus, aber er wird von Maik umspielt, der dann aus spitzem Winkel einlochen kann.

Der Nebel wird immer dichter, das Spiel immer unübersichtlicher. Die letzten 20 Minuten sind geprägt von Mittelfeldduellen und einzelnen Angriffen, aber richtig gefährliche Aktionen sind jetzt Mangelware. Nach 80 durchweg unterhaltsamen Minuten pfeift der gute Schiedsrichter eine stets fair geführte Partie schließlich ab.

Nach dem Duschen und dem ersten Kabinenbier folgt noch die traditionelle 3. Halbzeit mit Grillwurst aus der Garage und mit mehr kühlem Bier. Gemeinsam lassen die Mannschaften das Spiel Paroli laufen.
4:3 für den TSV Klausdorf, ein insgesamt verdienter Sieg. Aber die Hebbelkicker haben sich gut verkauft und sind mit ihrer Leistung ebenso zufrieden wie die Sieger.


Die nebulöse Bilderserie zum Spiel gibt es HIER

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