SV Kirchbarkau Alte Herren - Hebbelkicker  2 : 2  (0 : 1)


Freundschaftsspiel am 24. Mai 2013 um 18:35h
in der 
Achtern-Diek-Landbier-Arena Kirchbarkau


 


Aufgebot der Hebbelkicker


Hintere Reihe (v.l.): Arne, Maxi, Jens, Olaf, Boyke, Frank, Maik
Vordere Reihe (v.l.): Robert, André, Volker, Ralph, Borko, Ingo


Tore: 0:1 Boyke (17. Min.), 0:2 Frank (58. Min.), 2:1 Björn (70. Min.), 2:2 Björn (72. Min.)

Zuschauer: 3

Spielbericht:

Perfekte Terminplanung in Kirchbarkau: Den einzigen halbwegs schönen und vor allem regenfreien Tag der Woche hatten die Gastgeber für den jährlichen
El Clásico gegen die Hebbelkicker reserviert. Respekt! Aber der Aufwand war dem Ereignis angemessen - für die Hebbelkicker ist die Achterndiek-Landbier-Arena schon lange das Wembley des Altherrenfußballs. Das Spiel des Jahres also. Was ist dagegen schon so ein schnödes Champignon-Liga-Finale?

Die Hebbelkicker traten diesmal nicht mit dem
Riesenaufgebot vom letzten Jahr an - das war ja prompt schiefgegangen. Eine kompakte Elf und zwei Auswechselspieler, das hatte sich in den Jahren zuvor bewährt, war diesmal aber auch vielen Absagen geschuldet. Leider war kein gelernter Torwart im Aufgebot. Die Gastgeber hatten ähnliche Probleme, konnten zwar ihren Stammtorwart zwischen die Pfosten stellen, traten aber nur mit insgesamt 12 Mann an, wovon einer in der 1. Halbzeit noch die Schiedsrichterrolle übernehmen musste.

Anpfiff um kurz nach halb sieben - los geht's! Gleich nach Anpfiff übernehmen die Hebbelkicker die Initiative. Die Niederlage von 2012 soll vergessen gemacht werden, so etwas darf nicht noch einmal passieren. André und Boyke bemühen sich um einen konzentrierten Spielaufbau, die Stürmer ziehen die Abwehrreihe der Gastgeber auseinander. Das sieht gut aus, ist aber zunächst nicht von Erfolg gekrönt. In der 7. Minute kann André auf links durchlaufen und setzt aus 16 m einen Bombenschuss ab, doch der Kirchbarkauer Keeper lenkt die Kugel gerade noch über die Latte. Auf der anderen Seite werden die wenigen Angriffsversuche der Gastgeber entweder früh abgefangen oder im Strafraum gestoppt, ohne dass es zu gefährlichen Szenen kommt. Im Gegenteil: Borko im Tor kann mit weiten Abschlägen immer wieder schnelle Angriffe einleiten. Indirekt bereitet er damit sogar das verdiente 1:0 für die Hebbelkicker vor: Einen weiten Abschlag will ein Kirchbarkauer Verteidiger mit dem Kopf zum eigenen Torwart verlängern, doch das geht schief. Der Ball gerät zu kurz, Boyke springt dazwischen und köpfelt die Kugel über den herausstürzenden Keeper hinweg ins leere Tor. Ein bisschen unglücklich fällt dieser Treffer für die Gastgeber, aber verdient ist er für die Hebbelkicker allemal. Und so soll es auch weiter gehen, die Gäste bemühen sich um Druck und Dominanz. Allerdings schieben die Kirchbarkauer nun ihr defensives Mittelfeld etwas vor, so dass die Kombinationen der Gäste durch die Mitte besser unterbunden werden. André, Boyke und Volker werden jetzt früher abgefangen und auch über die Außen gelingt den Hebbelkickern nicht mehr viel, weil sie zu oft mit versuchtem Kurzpassspiel an einem Bein des Gegners hängen bleiben. So versanden viele Angriffe in intensiven Mittelfeldduellen. Da waren die Kirchbarkauer schon seit jeher stark, Einsatz und Laufbereitschaft haben immer gestimmt. Nach vorn geht aber nicht so viel; Borko und später Ingo im Hebbelkickertor haben kaum gefährliche Bälle zu halten. S
ieht man von einem Lattentreffer ab, werden aber auch für die Hebbelkicker kaum Torchancen herausgespielt und so geht es mit der verdienten 1:0-Führung für die Gäste in die Pause.

Zur zweiten Hälfte pfeift jetzt Azzedin an. Die Hebbelkicker wollen nachlegen; die knappe Führung scheint zu wenig angesichts der bekannten Kampfkraft des SV Kirchbarkau. André kehrt auf die Sechs zurück, kann sich aber nun weiter nach vorn orientieren, weil Borko ihn nach hinten absichert. Der Druck auf das Tor des SVK wird wieder größer, in der 53. Minute kann Maxi aus 8 m Entfernung freistehend abziehen, doch der Ball fliegt knapp übers Tor. Wenig später läuft es besser: Nach einem schönen Pass von André spielt sich Volker im Straufraum durch, legt dann perfekt nach rechts ab, von wo Frank am Torwart vorbei einschießen kann. Eine Traumkombination und Ausdruck der verstärkten Angriffsbemühungen der Hebbelkicker! Kirchbarkau wirkt ratlos, ein Aufbäumen gegen die sich abzeichnende Niederlage ist nicht zu erkennen. Die Gäste stürmen weiter, oft kann erst der Kirchbarkauer Torwart retten, einmal steht wieder die Latte im Weg. Frank wird auf Rechts im Strafraum gefoult (was später auch sein fairer Gegenspieler zugibt), aber der Elfmeterpfiff bleibt aus. Dennoch: Das 3:0 und damit wohl die Entscheidung scheint nur eine Frage der Zeit... - genau so denken wohl einige Hebbelkicker. Und das erweist sich als fatal. Die Kirchbarkauer Elf hat sich nämlich einige Nachwuchskräfte gesichert, und die haben noch lange nicht aufgegeben. In der 70. Minute ein Ballverlust der Gäste in der gegnerischen Hälfte, kein Nachsetzen, Benny geht steil auf der linken Seite durch, überläuft die Hebbelkickerabwehr und passt in die Mitte, wo Björn dann problemlos einschieben kann. Ein Konter, so einfach, und doch so effektiv. Die Hebbelkicker sind geschockt, die Konzentration ist weg, nur zwei Minuten später wiederholt sich das Geschehen: Kevin schickt im Mittelfeld den Ball auf den startenden Björn und dieser kann von links mit dem Außenrist den Ball ins lange Eck zwirbeln, quälend langsam und schrecklich zugleich für die Augen der Gästespieler. Der schöne Vorsprung - dahingeschmolzen nach zwei Abwehrfehlern! So richtig in ihr dominantes Spiel zurück finden die Hebbelkicker nicht mehr, und fast tritt sogar noch der Super-GAU ein: Bei Angriff von Kirchbarkau rutscht Maxi auf der linken Abwehrseite aus, der Weg ist frei für den Kirchbarkauer Rechtsaußen, ein Schuß ins lange Eck... - aber dann hat der Fußballgott doch ein Einsehen. Der Ball trudelt links am Pfosten vorbei... - Puuuh! Durchatmen bei den Gästen, einige uninspirierte Angriffsversuche noch, dann kommt der Abpfiff.

Ein wenig regiert bei den Gästen nach Spielende die Enttäuschung. Hier war mehr drin als nur ein Remis - übrigens das erste im zehnten Spiel beider Mannschaften. Angesichts der Großchance für den SVK in den Schlußminuten können sich aber schließlich am Ende beide Mannschaften über das Ergebnis freuen. Das ist auch der Tenor in der 3. Halbzeit, in der beide Mannschaften vor dem Sportheim das Spiel noch einmal Paroli laufen lassen. Schließlich sind alle zufrieden: Abgesehen von Jens' Fuß und Boykes kleinem Zeh keine Schwerverletzten, keine Streitereien im Spiel, viele nette Gespräche beim Bier danach - insgesamt also wieder mal ein ganz besonders netter Abend beim Besuch der Hebbelkicker in Kirchbarkau. Eigentlich wie immer...