SV Kirchbarkau Alte Herren - Hebbelkicker  2 : 3  (1 : 2)


Freundschaftsspiel am 13. Mai 2011 um 19:00h
in der 
Achtern-Diek-Landbier-Arena Kirchbarkau


  


Aufgebot der Hebbelkicker


Hintere Reihe (v.l.): Björn, Henning, Ralph, Jens, Boyke, Ingo, Kai
Vordere Reihe (v.l.): Borko, Bastian, Maik, Volker, Andreas, Lutz, Micha


Tore: 0:1 Andreas (2. Min.), 1:1 Rainer (12.), 1:2 Boyke (17.), 2:2 Klaus (67.), 2.3 Jens (76.)

Zuschauer: 3-10 (mit unterschiedlich stark ausgeprägtem Interesse)

Spielbericht:

Nach Hitzeschlacht im Juli 2010 konnten sich beide Teams diesmal bei schönstem Sonnenschein, aber angenehmen Temperaturen um 14 Grad miteinander messen. Der Rasen in der Achtern-Diek-Landbier-Arena zeigte sich trotz wochenlanger Trockenheit von seiner grünen Seite - war das jetzt schon der im letzten Jahr von der FIFA für die Zeit nach der WM versprochene neue Belag? Der Berichterstatter vergaß leider nachzufragen. Einige graslose Stellen im frisch gewässerten Rasen ließen Zweifel aufkommen. Vielleicht hatte Depp Blatter ja die Frauen-WM gemeint?

Auch in diesem Jahr mussten die Gäste von der Hebbelwiese wieder auf bewährte Stammkräfte verzichten. Zwar war "Leitwolf" Borko nach monatelangen Diskussionen über Fitnesswerte, Spielpraxis und Kapitänsbinde wieder ins Team berufen worden, doch musste Volker diesmal allein die Vorstandsverantwortung tragen, denn Hannes, Jochen, Hartmut und Robert mussten leider passen, überwiegend wegen Verletzungen. André Messi war beruflich verhindert und Azzedin, Florian, Holger, Lothar, Marian, Markus, Nicolas, Sven und andere mussten aus verschiedensten Gründen absagen. Glücklicherweise trug der auf der Hebbelwiese rechtzeitig eingeleitete Verjüngungsprozess erste Früchte und mit Boyke, Kai, Lutz und Micha konnten vier Nachwuchskräfte aufgeboten werden. Die erfolgreiche Jugendarbeit zahlt sich also aus.

Mit leichter Verspätung ertönte um 19:04 Uhr - also zur schönsten aller Uhrzeiten - der Anpfiff. Zwei Mal 40 Minten Spielzeit waren vereinbart. Die Hebbelkicker spielten von links nach rechts, bzw. umgekehrt, je nach Sichtweise aber evtl. auch andersrum. Von dieser taktischen Variante schienen die Gastgeber anfangs schwer verwirrt zu sein und ließen so in der 2. Minute Andreas gut zehn Meter vor dem Strafraum einen hohen Ball seelenruhig annehmen. Ein kurzer Blick, nicht lange gefackelt und mit strammem Spannstoß abgezogen - der Ball prallte kurz vor dem Torwart auf, dieser wollte ihn aufnehmen, doch flutschte die Pille an ihm vorbei rechts ins Eck. Urrrgs! - eine unglückliche Situation für den Kirchbarkauer Keeper, womöglich erschwert durch den auf diesem harten und z.T. unebenen Boden unberechenbar springenden Ball.

Sichtlich geschockt überließen die Gastgeber in den Folgeminuten den Hebbelkickern weitgehend die Spielhoheit, doch wussten diese damit recht wenig anzufangen - das übliche Problem bei der Umstellung von Kleinfeld auf Großfeld. Dennoch fiel der Ausgleich in der 12. Minute eher überraschend. Rainer konnte einen hohen Lupfer von der 16 m-Linie im Strafraum direkt annehmen und unhaltbar einschießen. Lange währte die Freude über diesen schönen Treffer aber nicht. Bereits 5 Minuten später drückten die Hebbelkicker über die linke Flanke. Eine flache Hereingabe schräg nach rechts und Boyke spitzelte reaktionsschnell den Ball aus 5 Metern Entfernung ins linke Eck. Drei Tore innerhalb von 15 Minuten, das ließ einiges erwarten...

Leider wurden die Erwartungen nicht erfüllt. Das Spiel verflachte zusehens, es wurde entweder hoch nach vorn gebolzt oder unpräzise abgespielt - beiderseits fehlte es an einem durchdachten Spielkonzept und an sauberen Pässen. Torchancen konnten sich so kaum entwickeln und resultierten bestenfalls aus unerwarteten Fehlern der jeweiligen Gegenspieler. In der 27. Minute war Dieter nach einem Stellungsfehler seines Bewachers plötzlich vorn alleine durch, legte sich den Ball jedoch etwas zu weit vor, so dass der herausstürzende Björn eher herankommen konnte. Statt den Ball wegzubolzen, schlug Björn jedoch nur ein Luftloch. Der überraschte Dieter schoss, traf aber den Hintern seines inzwischen herangestürmten Bewachers. Kurios, aber leider symptomatisch für das Niveau großer Teile des gesamten Spiels, ebenso wie der Halbzeitpfiff nach nur 36 Minuten Spielzeit...

Zu Beginn der zweiten Hälfte mühten sich die Hebbelkicker dann wieder etwas mehr um druckvolles Spiel in Richtung gegnerisches Tor, ohne jedoch echte Chancen herauszuarbeiten. Im Mitttelfeld fehlte die ordnende Hand, besonders nachdem Andreas angeschlagen an der Seitenlinie saß. Zwei gute Schußmöglichkeiten wurden recht kläglich vergeben: Lutz donnerte in der 53. Minute von rechts aus guter Position das Leder in die Wolken und zwei Minuten später tat Volker es ihm mit einer Direktabnahme gleich. Nein, technisch guter Fußball sieht anders aus... Gut 10 Minuten später zeigte Volker dann aber doch, wie es gehen könnte: Von rechts in den Strafraum eindringend spielte er die halbe Kirchbarkauer Abwehr schwindelig und legte dann gefühlvoll auf Ingo auf, der seinen Kopfball jedoch nur an die Latte setzte. Na bitte, es geht doch! Hier fehlte nur die Präzision beim Abschluss.

Es kam dann, wie es kommen musste: Die niemals aufgebenden Kirchbarkauer spielten eine steilen Pass in Richtung Hebbelkicker-Tor, zwei Abwehrspieler agierten nach dem Motto "Nimm Du ihn, ich hab ihn sicher!", Björn irrte im vorderen Strafraum umher - und Klaus schoss humorlos und eiskalt den Ball ins Netz. Der Topjoker hatte gestochen, wie bereits in der ersten Hälfte angekündigt, als er noch auf der Bank saß.

Richtig Musik war im Spiel immer noch nicht drin - fast schien es, als seien beide Mannschaften mit dem Unentschieden zufrieden. Manche Spieler hatten wohl mehr Schwierigkeiten mit sich selbst, dem Ball und dem Boden als mit der gegnerischen Mannschaft - bis auf Ralph natürlich, der nach einer undurchsichtigen Aktion auf der linken Seite herum humpelte - sichtlich leidend. Mancher Zuschauer murmelte schon, keine der Mannschaften habe heute drei Punkte verdient, da wurde das Spiel doch noch durch eine der wenigen wirklich schönen Aktionen entschieden. Volker spielte in der 76. Minute einen sauberen flachen Pass von rechts schräg in den Strafraum, Jens schüttelte mit einer Körpertäuschung seinen Gegenspieler ab, drehte sich, und schoss eiskalt und unhaltbar ins linke untere Eck ein. Das war der Sieg, denn Kirchbarkau kam in den wenigen verbliebenen Minuten nicht mehr zu irgendwelchen Einschussmöglichkeiten. Schluss, aus, ein Arbeitssieg für die Hebbelkicker.

Wie es in Kirchbarkau guter Brauch ist, trafen sich beide Teams nach dem Spiel noch zur 3. Halbzeit in der VIP-Lounge der Kirchbarkauer Arena, um das Spiel bei isotonischen Getränken noch einmal Paroli laufen zu lassen. Großer Fußball war nicht geboten worden, da waren sich alle einig. Ob es mit so einer Leistung wenigstens für die Frauen-WM reichen würde, konnte auch nicht mehr geklärt werden. Das Kirchbarkauer Frauenfußball-Team hatte bereits mehr oder weniger fluchtartig den Ort des Geschehens verlassen...

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