Vordere Reihe (v.l.): Robert, Maik, André, Bastian, Nicolas, Ralph, Dennis
Spielbericht:
Die vermutlich wegen des Aprilwetters im Mai nicht
ausverkaufte Achtern-Diek-Landbier-Arena zu Kirchbarkau
präsentierte sich in diesem Jahr zwar in besserem Zustand als in
2006, doch konnte wegen der vielen Unebenheiten von sattem Grün
keine Rede sein. Das Team
der Hebbelkicker musste zahlreiche prominente Ausfälle verkraften
(Azzedine, Florian, Henning, Holger, Ingo und Sven verletzt;
Björn, Hannes, Jendrik, Oli und Volker verhindert; Jochen und
Markus lustlos, Hartmut trotz Zusage nicht erschienen) und versuchte,
diese durch talentierte Nachwuchskräfte (Andreas, Bastian, Max) zu
kompensieren.
Nach dem Anpfiff übernahmen die Gastgeber weitgehend die
Initiative und zwangen die Hebbelkicker in die Defensive. Mehrmals
gelang es ihnen, sich durch das dichtgestaffelte Mittelfeld der
Gäste durchzuspielen, doch war spätestens an der
Strafraumgrenze meist schon Endstation, da der recht holprige Boden ein
schnelles Kurzpassspiel nur selten zuließ. Auch
Distanzschüsse brachten kaum Gefahr. Die Offensive der
Hebbelkicker konnte zunächst gar nicht überzeugen und
entwickelte kaum Druck auf das Tor der Gastgeber. Diese
verstärkten weiter ihre
Angriffsbemühungen und Robert im Tor der Hebbelkicker musste
einige Male in höchster Not gegen heranstürmende
Kirchbarkauer retten oder Schüsse aus kurzer Distanz per
Fuß abwehren. Erst nach der Einwechslung von Borko gelang eine
Stabilisierung der Defensive und eine Entlastung des Mittelfeldes, so
dass nach ca. 20 Minuten auch die Angriffsbemühungen
verstärkt werden konnten. Leider gelang es weder Dennis noch Ralph
oder André, den gewohnt sicheren Torhüter der Kirchbarkauer
wirklich in Bedrängnis zu bringen. So kam es, wie es kommen
musste: Nach etwa 30 Minuten fingen die Gastgeber einen zu kurz
geratenen Abschlag von Robert im Mittelfeld ab, spielten ab auf Frank,
der nicht angegriffen wurde, sich den Ball gut 20 m vor dem Tor
schussgerecht zurechtlegen konnte und ihn schließlich unhaltbar
an die Lattenunterkante hämmerte. Wie weiland in Wembley
prallte der Ball senkrecht herunter, sprang dann aber knapp hinter
der Latte ins Netz. Diese Führung war sicher nicht
unverdient für das deutlich aktivere Team von Kirchbarkau, die den
Vorsprung dann routiniert in die Halbzeit mitnahm.
Nach der Pause bemühten sich die Hebbelkicker um einen
konstruktiveren Spielaufbau und konnten das Spiel jetzt mindestens
ausgeglichen gestalten. Die Rückbesinnung auf die eigenen
Stärken, vor allem auf die individuellen Fähigkeiten wie
Schnelligkeit und Technik einzelner Spieler, trug dann auch schon nach
wenigen Minuten Früchte: Dennis konnte sich im linken
Strafraumbereich der Kirchbarkauer durchspielen, und statt auf
einschussbereit stehende Mitspieler zu passen, umkurvte er einen
weiteren Kirchbarkauer und netzte mit einem strammen Schuss vom
Elfmeterpunkt unhaltbar ein. Die Gastgeber wirkten in den Folgeminuten
zwar nicht geschockt, mussten sich aber trotzdem weiterer Angriffe der
Hebbelkicker erwehren, die leider allzu oft an mangelnder
Präzision im letzten Zuspiel oder am guten Kirchbarkauer Torwart
scheiterten. Der weitere Verlauf des Spiels sah keine großen
Vorteile für eine der beiden Mannschaften. Kirchbarkau versuchte
es immer wieder über die eigene linke Seite, doch waren die
Hebbelkicker aufmerksam bei den hohen Flanken und bei der
Neutralisierung der zentralen Stürmer des Gastgebers. Eigene
Großchancen blieben aber ebenso Mangelware. So schien das Spiel
einem gerechten Unentschieden entgegen zu gehen, bis Kirchbarkau wenige
Minuten vor Schluss einen steilen hohen Ball in die Mitte des
Strafraums schlug. Zwei Hebbelkicker waren sich beim Kopfball nicht
einig - "Nimm Du ihn, ich hab ihn sicher!" - und Christoph konnte den
Ball ungehindert mit dem Kopf versenken, ohne dass Marian (in der 2.
Hälfte im Wechsel mit Lars im Tor der Hebbelkicker) eingreifen
konnte. In den wenigen verbleibenden Minuten beschränkten sich die
Gastgeber dann auf die Verteidigung des Vorsprungs, während die
Hebbelkicker nur noch wenig Konstruktives zustande brachten.
Fernschüsse gingen meterweit daneben und bei Flanken von der
Grundlinie war mitunter kein Hebbelkicker in der Mitte mitgelaufen. Die
Lachnummer zum Abschluss lieferte André mit einer unterirdisch
schlecht geschauspielerten Schwalbe im Strafraum, für die ihm der
Schiedsrichter völlig zu Recht den gewünschten Elfmeter
verweigerte. So konnten die Kirchbarkauer unter tosendem Applaus der
eigenen Anhänger beim Abpfiff einen nicht unverdienten Sieg
bejubeln.
Die 3. Halbzeit im Vereinheim von Kirchbarkau gab dann Gelegenheit, das
Spiel in seiner ganzen Dramatik noch einmal Paroli laufen zu lassen. In
Anbetracht der vielen Absagen erlaubt das Spiel vermutlich keine
endgültigen Aussagen über die wahre Leistungsstärke des
Hebbelkickerteams, doch es bleibt festzuhalten, dass dem Coach bis zur
EM in Österreich und der Schweiz noch eine Menge Arbeit verbleibt.