Anfang
Juli in der Hebbelarena in Kiel, angeblich "Hochsommer"... Immerhin
kein Regenwetter, damit muss man 2017 schon zufrieden sein. Aber
Kicken geht immer, und an diesem Freitagabend sind die Freunde
vom SV Kirchbarkau zum alljährlichen Clasico zu Gast. Das Spiel wurde
kurzfristig nach Kiel verlegt, denn die Achterndiek-Landbier-Arena ist
noch immer nicht bespielbar. Zur WM 2018 soll dort aber alles fertig
sein... Beide Mannschaften sind personell nicht gerade üppig ausgestattet, Kirchbarkau kann nur 11 Spieler vorweisen, da Dieter sich kurzfristig verletzt hat. Und auch die Hebbelkicker haben nur einen Auswechselspieler parat, wobei Robert gerade frisch aus der Reha kommt. Da beginnt lieber die "erste Elf", und zwar mit viel Schwung. Schon in der 2. Minute gibt es die erste gute Torchance: Nach steilem Pass von Borko auf Boyke zieht dieser die Kugel aus guter Position von rechts aufs Tor, aber der Gästetorwart kann den Ball über die Latte lenken. Doch nur zwei Minuten später zappelt er im Netz. Dirk spielt den Ball links im Strafraum sehr schön Richtung Torauslinie in die Gasse, wo Borko den Pass erläuft und aus spitzem Winkel ins lange Eck trifft. Und die Gastgeber bleiben am Drücker, Kirchbarkau kommt kaum aus der eigenen Hälfte. In der 7. Minute schießt Boyke aus 12 Metern von halblinks scharf auf das Tor, der Keeper kann mit der Fußspitze gerade noch abwehren, der Ball bleibt direkt vor ihm liegen, doch Boyke spitzelt ihn im Nachsetzen knapp über den Kasten. |
Erst jetzt können sich die Gäste mal vom Druck der Hebbelkicker befreien und eigene Angriffe versuchen. Aber es bleibt meist beim Versuch; fast immer ist kurz hinter der Mittellinie Schluss. Besser machen es die Gastgeber. Nach einer guten Viertelstunde erläuft Boyke auf rechts einen steilen Pass, dringt in den Strafraum ein, lässt zwei Gegenspieler aussteigen und schiebt die Kugel locker ein. Und es geht weiter, buchstäblich im Minutentakt gibt es dicke Chancen für die Gastgeber. In der 18. Minute hat Boyke das 3:0 auf dem Fuß, doch fällt es erst eine Minute später durch Martin, der sich auf der linken Seite durchsetzt, gar nicht richtig angegriffen wird, und links unten im Tor vollendet. Bahnt sich hier ein Debakel für die Gäste an, die doch noch im letzten Jahr beim 1:1 verdient einen Punkt von der Hebbelwiese mitnahmen? Es sieht so aus, auch wenn sich gelegentlich mal eine Schussgelegenheit für Kirchbarkau ergibt, wie Chefreporter Volker zu berichten weiß... Meist herrscht aber im Strafraum der Gastgeber und in der Nordkurve eher Langeweile, da bleibt Torwart Marcel Zeit für ein Schwätzchen. Wenn etwas passiert, dann auf der anderen Seite, aber da gehen die Hellkicker inzwischen verschwenderisch mit ihren vielen Möglichkeiten um, wie exemplarisch Boykes Fehlschuss in der 31. Minute zeigt. Und auch Borkos Kopfball nach Ecke von Sven landet in der 3. Etage statt im Netz. So dauert es bis zur 39. Minute, bis Jochen das 4:0 macht, nach schöner Kombination und Vorarbeit von Ralph und Martin, gefilmt und kommentiert von Volker. | Und schließlich fällt vor der Pause sogar noch das fünfte Tor für die Gastgeber, vorbereitet durch Borko und Boyke und souverän abgeschlossen von Niklas. Die Gegenwehr des Gästetorwarts ist inzwischen symptomatisch für die Leistung der Kirchbarkauer. In der Halbzeitpause gibt es nicht viel zu meckern im Kreis der Hebbelkicker, auch wenn es mahnende Worte zur bekannten Konditionsstärke des Gegners gibt. Aber der konzentriert sich in der zweiten Hälfte auf eine deutlich stabilere Defensive, die nur noch ein weiteres Gegentor zulässt. Da auch der Elan der Gastgeber deutlich eingeschränkt ist, entwickelt sich ein recht müder Kick auf beiden Seiten. Einige gute Chancen, vor allem für die Gastgeber, sind noch dabei, aber die Konzentration lässt angesichts des deutlichen Spielstandes nach und alle freuen sich auf das Bier nach dem Spiel. So ertönt nach 80 Minuten der Schlusspfiff in einem recht einseitigen Spiel. In der 3. Halbzeit gibt es isotonische Kaltgetränke und kleine Häppchen. Angeregt diskutiert wird die ungewohnte Schwäche der Kirchbarkauer Alten Herren - da gibt es in Vorbereitung auf die WM 2018 in Russland noch einigen Verbesserungsbedarf. Aber bis dahin ist ja auch die Renovierung in der Achterndiek-Landbier-Arena abgeschlossen. So freuen sich am Ende alle auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr, auf frischem grünem Rasen in Kirchbarkau. |