Kühler
Frühsommer in Kiel, ein Wetter wie sonst im April oder frühen Mai, wenn
sich die Hebbelkicker mit den Alten Herren des SV Kirchbarkau im
Clasico messen. Das Frühlingsspiel in Kirchbarkau fand aber nicht
statt, denn dort wird der Rasen in der Achtern Diek-Landbier-Arena
frisch begrünt renoviert. Also freuen sich die Hebbelkicker, endlich
auch einmal Gastgeber für den Lieblingsgegner vom Bothkamper See
zu spielen. Es ist einfach eine gute Gelegenheit, sich endlich mal für
den stets freundlichen Empfang zu revanchieren, auf einer wunderbaren
grünen Hebbelwiese. Das Trainerduo Borko & Sven hat eine eigentlich
schlagkräftige Mannschaft zusammengestellt, mit Micha im Tor und nahezu
allen Spitzenkräften. 14 Gästespieler gegen 15 Gastgeber - auch an
Wechselmöglichkeiten fehlt es nicht. Damit sollte doch eigentlich ein
flotter Kick zustande kommen... |
Nach Anpfiff gehen beide Mannschaften die Sache eher vorsichtig an - man kennt sich schließlich gut und weiß um die jeweiligen Qualitäten des Gegners. Die Gastgeber wollen Druck aufbauen, aber sie rennen sich immer wieder in der stabilen Abwehr der Kirchbarkauer fest. Die wiederum versuchen es mit langen Bällen - meistens vergeblich, denn die Hebbelkicker-Abwehr und Torwart Micha passen auf. Aber nach einer guten Viertelstunde passiert es dann doch: Nach einer dieser langen, steilen Flanken kann sich Oldie Savino auf der linken Seite durchsetzen, den Ball zurecht legen und schließlich gezielt einnetzen. Da war es mal wieder zu sehen: Routine schlägt Jugend - nicht immer, aber wenn es darauf ankommt... Die Hebbelkicker antworten mit verstärkten Bemühungen, endlich einmal gefährlich vor das Tor der Gäste zu kommen. Aber wenig will gelingen, es gibt einfach keine Torchancen. | So dauert es bis kurz vor der Pause, bis endlich der
Ausgleich fällt, durch eine... - ja, soll man sagen "großartig
herausgespielte Chance"? Ach, egal, am besten ist es wohl, man lässt Chefcoach Borko selber die Situation schildern... Von der zweiten Halbzeit ist dann leider nicht viel Nennenswertes zu berichten. Beide Teams neutralisieren sich, die Abwehrreihen stehen dicht, die Techniker dribbeln sich fest und Torchancen sind hüben wie drüben selten. Das ist alles wenig ansehnlich - guter Fußball sieht anders aus, wie die Videoschnipsel (unten) beweisen. Der Schlusspfiff ist quasi eine Erlösung für die Spieler. Mehr Spaß macht dann wieder die dritte Halbzeit, in der man das Spiel noch einmal Paroli laufen lässt. Einhelliges Urteil: Da geht noch was! Da geht sogar noch mehr! Vielleicht ja 2017... |