Hintere Reihe (v.l.): Sven, Björn, Frank, Lothar, Olaf, Arne, Maxi, Maik, Ralph, Jens, Borko
Vordere Reihe (v.l.): Jochen, Boyke, Robert, Volker, Azzedin, André, Ingo
1:0 Benjamin (35. Min.), 1:1 Frank (62. Min.), 2:1 Dieter (71. Min.)
Spielbericht:
Riesenaufgebot der Hebbelkicker: Mit 18 Spielern
reisten die Gäste zum jährlichen El Clásico nach Kirchbarkau an, so
viele wie noch nie bei einem Auswärtsspiel. Aber auch die Gastgeber
hatten 3 Auswechselspieler dabei und sich genau wie die Hebbelkicker
mit einigen U32-Spielern verstärkt. Gleiches Recht für alle, kein
Problem. Wie in so vielen Jahren zuvor war der Rasen in der
Kirchbarkauer Arena alles andere als in perfektem Grün, dafür aber
immerhin frisch gekreidet. Dazu ein kühler Spätsommerabend - eigentlich
beste Voraussetzungen für ein reizvolles Fußballspiel.
Wegen der inzwischen früh einbrechenden Dunkelheit erfolgt
der Anpfiff bereits kurz vor sieben Uhr. Die Hebbelkicker bemühen sich
um einen offensiven Auftakt, aber Kirchbarkau hält dagegen. Das ist
normal, das war immer so: Die Heimmannschaft ist kampfstark und gibt
nicht so schnell auf, das kennen wir schon. Tatsächlich gelingt den
aufgrund der letztjährigen Erfolge favorisierten Gästen kein geordneter
Spielaufbau, denn die Kirchbarkauer greifen den ballführenden Spieler
immer sofort an. So entstehen die ersten Gelegenheiten für die
Hebbelkicker eher durch Flanken auf den aufgerückten Ingo, der zweimal
zum Kopfball kommt, aber die Kugel nicht richtig platzieren kann. In
der 15. Minute gelingt ihm fast sogar die Führung für die Gäste: Eine
lange Flanke von rechts nimmt Ingo links vor dem Tor volley und zieht
den Ball scharf aufs Tor, doch leider knapp rechts vorbei. Die
Gastgeber tun wenig für die Offensive und gelegentliche Vorstöße werden
von der Hebbelkickerabwehr noch problemlos abgefangen. Mitte der ersten
Halbzeit gibt es eine ganze Serie von Eckbällen für die Gäste,
allerdings ohne wirkliche Torgefahr. Auch sonst gelingt den
Hebbelkickern nicht viel in der Offensive. Die Spitzen hängen in der
Luft; im Mittelfeld können sich die Strategen der Gäste nicht
freispielen, um endlich mal durch die Kirchbarkauer Abwehr durchbrechen
zu können. Abspielfehler häufen sich, es mangelt frühzeitig an der
nötigen Konzentration. Das soll sich rächen. In der 35. Minute geht der
Ball auf der linken Seite der Hebbelkicker mal wieder viel zu leicht
verloren, Björn startet an der Mittellinie, geht problemlos an Olaf
vorbei und flankt schließlich aus dem Lauf von rechts in den Strafraum,
wo Benjamin ziemlich problemlos volley den Ball oben links ins Eck
knallen kann. Jubel bei den Gastgebern, Enttäuschung bei den
Hebbelkickern. Möglichst schnell soll der Ausgleich her, aber bis zur
Pause gelingt so recht gar nichts mehr.
Fehleranalyse in der Pause bei den Gästen: Zu wenig konstruktiver
Spielaufbau, zu viel brotlose Spielerei, zu wenig Laufarbeit und
Einsatz, zu viele leichtfertige Fehlpässe - all das soll in der zweiten
Hälfte besser werden. Und tatsächlich gelingt es den Hebbelkickern nun,
die Kirchbarkauer mehr unter Druck zu setzen. Kaum noch Konter der
Gastgeber, aber auch wenig Torgefahr durch die Offensive der Gäste.
Hohe Bälle können immer wieder aus dem Strafraum von Kirchbarkau
rausgeköpft werden und das gepflegte Flach- und Kurzpassspiel ist heute
auch nicht gerade die Stärke der Hebbelkicker. Es fehlt die ordnende Hand
–
"Leitwolf" Borko kann mit einer Oberschenkelzerrung seit der Halbzeit
nur noch von der Seitenlinie dirigieren, hat aber zu wenig Einfluss auf
das Geschehen. Immerhin bleibt der Ball
jetzt meist in der Hälfte der Gastgeber, und wenn es nicht mit Technik
und Taktik klappt, dann muss der Fußballgott helfen: In der 62. Minute
prallt der Ball nach einem Schuss von André durch den Strafraum, Ingo
springt die Kugel über den Fuß, aber Frank haut ihn von links ins kurze
Eck. Keine Chance für den Keeper der Gastgeber! Jetzt wollen die
Hebbelkicker mehr, nun soll auch noch ein Sieg her! Aber das Glück ist
aufgebraucht, von geplantem Spielaufbau noch immer keine Rede und die
Gastgeber lassen in ihrer kämpferischen Einstellung einfach nicht nach.
Die vielen Wechsel bei den Gästen sind dem Erfolg auch nicht
förderlich, ständig werden Positionen getauscht, das Zusammenspiel
leidet und Chancen sind Mangelware. Mangelnde Konzentration beim
Zuspiel, viele Fehlpässe - damit ist gegen die konzentrierte Abwehr von
Kirchbarkau nichts auszurichten. So kommt es wie so oft in solchen
Spielen: Zehn Minuten vor Schluss eine Balleroberung in der eigenen
Hälfte durch Kirchbarkau, die Hebbelkicker sind aufgerückt, Björn
bekommt den Ball von der Mittellinie genau in den Lauf gespielt, geht
durch bis zum Elfmeterpunkt, legt nach rechts auf Dieter, und der
schiebt problemlos ein. Ein blitzsauberer Konter, das muss man
anerkennen... Dadurch scheint nun auch die Moral der Hebbelkicker
gebrochen, in den letzten Minuten läuft nichts mehr zusammen und
schließlich bringen die Gastgeber den aufgrund der besseren
kämpferischen Einstellung und der konzentrierteren Spielweise nicht
einmal unverdienten Sieg über die Zeit.
Jubel bei den Gastgebern nach dem Abpfiff: Der erste Sieg über die
Hebbelkicker nach 5 Jahren! Enttäuschung bei den Gästen: Diese
Niederlage war die logische Folge von weitgehend planlosem Spielaufbau
und mangelnder Durchsetzungskraft. Das erkämpfte und erspielte 5:5 in
Klausdorf war wohl ein zu süßes Gift... Für derlei Selbstreflexionen
bot die 3. Halbzeit in der VIP-Lounge der
Kirchbarkauer Arena erneut beste Gelegenheiten. Hier trafen sich beide
Teams wieder, um das
Spiel bei isotonischen Getränken noch einmal Paroli laufen zu
lassen. Die Gastgeber hatten diesmal deutlich mehr zu lachen...