Ein
Herbstabend in Fissau, ungewöhnlich lau, aber es wird früh dunkel. Zum
Glück wird der fast neuwertige Kunstrasenplatz von Flutlichtmasten
erleuchtet. Etwas funzelig ist das Licht, aber es reicht, auch für den
Hochgeschwindigkeitsfußball der Hebbelkicker. Die legen gleich richtig
los, bereits in der 2. Minute gibt es die erste gute Chance, als Martin
von halblinks scharf abzieht. Noch reicht das nicht für die Führung,
der Fissauer Torwart kann den Ball gerade noch um den Pfosten wickeln.
Aber eine Minute später klingelt es bereits zum ersten Mal im Kasten
der Gastgeber: Martin nimmt einen Abpraller aus der Abwehr der Fissauer
aus halblinker Position direkt und nagelt die Kugel trocken und
unhaltbar aus ca. 10 m Enfernung neben dem Fissauer Torwart ins Netz.
Das fängt ja gut an, die Hebbelkicker bleiben am Drücker und wollen
nachlegen. Darauf haben die Gastgeber aber nur gewartet. In der 6.
Minute ist die Gästeabwehr viel zu weit aufgerückt, ein Fissauer steckt
von der Mittellinie den Ball steil nach rechtsaußen durch, wo ein
durchlaufender Stürmer den Ball aufnimmt, kein Hebbelkicker kann an den
Ball kommen, weil alle gepennt haben. Der Stürmer spielt noch Torwart
Marcel aus und legt die Kugel locker ins Netz. So einfach geht das... Die Gäste sind nun auf die erneute Führung aus und bleiben spielbestimmend; Fissau wird weitgehend in die eigene Hälfte gedrückt. In der 12. Minute erhält Thomas den Ball links vor dem Strafraum, kann noch einen Gegenspieler aussteigen lassen, legt sich dann aber die Kugel minimal zu weit vor, so dass der Fissauer Torwart gerade noch klären kann. Der Ball prallt zur Seite weg und streicht ganz knapp am Tor vorbei. Es dauert dann doch noch eine gute Viertelstunde, bis endlich die Führung für die Gäste |
fällt. Martin schiebt von rechts den Ball durch die
Gasse zu Robert, der ihn von der Torauslinie 5-6 m zurück auf Manu
spielt. Der wiederum fackelt nicht lange, sondern drischt die Kugel
gezielt rechts ins Tor. Ein feiner Spielzug zum 2:1, das inzwischen
hoch verdient ist. Dennoch ist die Freude nur kurz, bereits eine Minute
fällt der Ausgleich für die Gastgeber, die sich auf rechts durchspielen
können. Eine Flanke auf den langen Pfosten erreicht einen ungedeckten
Fissauer Stürmer, der aus kurzer Entfernung locker einschieben kann. Kurz vor der Pause überschlagen sich die Ereignisse, fast jeder Angriff bringt ein Tor: In der 37. Minute wird der Ball im Strafraum von Manu quer vor das Tor gespielt, ein Fissauer schlägt am Ball vorbei, der Torwart kommt auch nicht mehr heran. Robert ist durchgelaufen und kann nun aus kurzer Entfernung einnetzen. Im Gegenzug erneut der Ausgleich: Nach dem Anstoß dringen die Gastgeber bis zum Strafraum vor, ein scharfer Schuss, den Marcel gerade noch abwehren kann, der Ball prallt vor den Fünfmeterraum, wo ihn ein frei stehender Fissauer unbedrängt ins Tor drücken kann. Und fast mit dem Schlusspfiff der ersten Hälfte die erneute Führung für die Gäste. Der Ball wird steil auf rechtsaußen gespielt, Frank erwischt ihn gerade noch vor der Torauslinie, quasi an der Eckfahne, will aus dem Lauf noch in den Strafraum flanken und unterschneidet dabei den Ball so stark, dass er als Bogenlampe über den Torwart hinweg vor dem langen Pfosten landet. Durch den starken Schnitt prallt der Ball nach rechts, unter die Latte, auf den Boden und wieder heraus aus dem Tor. Die Torlinientechnologie lässt aber keinen Raum für Zweifel: Der Ball war drin - ein Traumtor! Dann ist Halbzeit. |
In der Pausenbesprechung wird analysiert: Vorne läuft
es gut, aber hinten lassen die Hebbelkicker sich trotz oder gerade
wegen der eigenen Feldüberlegenheit zu leicht ausspielen. Das muss in
der zweiten Hälfte besser gemacht werden, vor allem durch intensivere
Deckungsarbeit auf den Flügeln. Tatsächlich geht die Taktik nach der Halbzeit auf. Und es kommt sogar noch besser: Als der Fissauer Torwart nach einem allzu steilen Pass der Hebbelkicker den Ball führt, rücken die Gästestürmer auf und machen ein Abspiel auf die Fissauer Verteidiger unmöglich. Martin attackiert den Keeper, der versucht noch schnell den Ball wegzuschlagen, die Kugel prallt zur Seite ab und von dort kann Martin sie ins Tor schieben. Jetzt sind die Hebbelkicker zum ersten Mal mit zwei Toren vorn und lassen nun den Ball routiniert durch die eigenen Reihen laufen. Einige Minuten später fällt dann die endgültige Entscheidung. Wieder ist es Martin, der das Tor erzielt, diesmal durch einen strammen Schuss von halblinks, unhaltbar ins lange Eck. Die Gastgeber haben jetzt nichts mehr zuzusetzen, aber auch die Hebbelkicker schalten einen Gang zurück. Es gibt noch einige schöne Angriffe, aber die letzte Konsequenz fehlt. Dann geht plötzlich das Licht aus und das Spiel ist zwangsläufig beendet. Beide Mannschaften treffen sich anschließend für ein gemeinsames Mannschaftsfoto vor den Umkleidekabinen und lassen nach dem Duschen das Spiel bei Bier und Bratwurst noch einmal Paroli laufen. Der Sieg für die Hebbelkicker war verdient, so viel ist klar. Aber zumindest in der ersten Hälfte haben sich die Gastgeber teuer verkauft. Insgesamt war das für beide Mannschaften ein schöner Abschluss der Sommersaison. |