Teilnehmende Hebbelkicker (v.l.): Robert, Ralph, Florian, Lothar
(für TSV Fissau), Borko, Jens, Ingo, Andreas, Frank, Lutz,
Roland, Björn
Torschützen: Roland (3x), Andreas (2x), Borko, Lutz , Robert (je 1x)
Zuschauer : 0
Regenwetter in Fissau und eine erneut klägliche Zuschauerkulisse -
ahnten die heimischen Fans schon, wie das Spiel wohl ausgehen
würde? Oder zogen sie den trockenen Platz am Kamin einfach nur
einem durchnässten Stehplatz auf der Gegengeraden vor? Wir konnten
leider niemand dazu befragen. Nicht einmal ein Schiedsrichter hatte den
Weg durch die inzwischen herein gebrochene Dunkelheit gefunden, doch
war er auch gar nicht notwendig, da das gesamte Spiel in durchweg sehr
fairen Bahnen ablief. Auch das Personalproblem der Fissauer Alten
Herren konnte unbürokratisch gelöst werden: Lothar zog sich
ein gestreiftes Trikot über und riegelte mit gewohnter Sicherheit
seine rechte Seite ab.
Topfeben präsentierte sich der alte Kunstrasenplatz in der
Fissauer Irgendwoimwald-Arena - für die Hebbelkicker ein ungewohnt
ebenes Geläuf, das aber insgesamt wenig Probleme bereitete. Dem
jugendlichen Sturm und Drang der stark verjüngten
Hebbelkicker-Mannschaft hatte der heimische TSV erstaunlich wenig
entgegen zu setzen. Waren die Fissauer beim Hinspiel im Juli noch durch
schnelle und technisch gut kombinierende Stürmer ein unbequemer
Gegner gewesen, so blieben Jan und seine Mitspieler meist schon im
Mittelfeld hängen, ohne das von Björn gehütete Tor der
Hebbelkicker ernsthaft gefährden zu können. So wurde es ein
einseitiges Spiel, in dem die Gäste klar dominierten und vor allem
in der 2. Halbzeit relativ leicht zu Torerfolgen kamen. Nach acht
Treffern war es genug und beide Mannschaften versammelten sich im
Flutlicht vor den Ersatzbänken zum gemeinsamen Mannschaftsfoto.
Die Kamera stand auf einer Mülltonne und blinkte im
Selbstauslöser-Vorlauf, alle warteten gespannt auf den Blitz
- da erlosch von einer Sekunde auf die andere das
Flutlicht. Alle johlten, es blitzte... - und dann war es endgültig
stockduster auf dem Platz. Immerhin hatten so auch die Fissauer
Gastgeber am Ende noch etwas zum Lachen...
Bei Grillwurst, Fleischlappen und isotopischen Kaltgetränken
trafen sich beide Mannschaften dann noch zur dritten Halbzeit im
Vereinsheim des TSV Fissau, um das denkwürdige Spiel noch einmal
Paroli laufen zu lassen. Am Grill liefen die Fissauer Gastgeber noch
einmal zu Höchstleistungen auf und es bleibt die Hoffnung, dass im
nächsten Jahr ein auch zahlenmäßig stärkeres
Team mehr Widerstand zu leisten vermag. Ob der erstaunlich hohe Erfolg
für die Hebbelkicker einen Umbruch eingeleitet hat, bleibt noch
abzuwarten. Ohne viele Altstars angetreten, hat die junge Kieler
Mannschaft, in der Robert als Ältester quasi den Arne Friedrich
der Hebbelkicker gab, eine überzeugende Leistung gezeigt. Derzeit
muss wohl niemand nach einer Rückkehr der von Verletzungen und
mentalen Problemen geplagten Altinternationalen rufen -
dazu lief das Spiel in Fissau in der Länge über die
Breite in die Spitze einfach zu rund. Jugendstil und moderner
Konzeptfußball eben, und wenn dieser jetzt auch auf der
Hebbelwiese jeden Samstag entsprechend umgesetzt wird, müssen die
Hebbelkicker so schnell keinen Gegner fürchten.