Frühling
auf der Hebbelwiese - auf frisch gemähtem Grün erwarten die
Hebbelkicker die Alten Herren des TSV Fissau. Und diesmal kommen sie
wirklich, angereist mit 11 Spielern plus Betreuer. Da die Hebbelkicker
aber mit 16 Mann angetreten sind, wechseln Borko und Ralph in blauweiß
gestreifte Trikots und kicken bei den Gästen mit - es ist schließlich
ein Freundschaftsspiel. Derart verstärkt und mit einigen jungen Nachwuchskräften aufgestockt legen die Gäste gleich munter los und kombinieren sich bis in den Strafraum der Hebbelkicker, vorerst aber noch ohne Folgen. Ganz im Gegenteil, beim Gegenangriff fliegt der Ball in den Fissauer Strafraum, wird per Querschläger abgewehrt, prallt genau vor Volkers Füße und der knallt ihn schräg von links trocken rechts unten ins Eck. Ein gelungener Beginn für die Gastgeber, aber Sicherheit bringt das Tor nicht. Nur zwei Minuten später umkurvt ein Fissauer Stürmer drei Hebbelkicker wie Fahnenstangen, steht dann allein vor Micha, fackelt nicht lange und versenkt die Kugel flach links im langen Eck. Auch in der Folgezeit bleiben die Gäste am Drücker, kombinieren sich immer wieder mit Doppelpässen durch die Hebbelkicker und scheitern nur am Torwart oder an der eigenen Abschlussschwäche. Den Gastgebern gelingt in dieser Phase fast gar nichts, das Aufbauspiel ist unpräzise und nur selten kommen sie weit in die gegnerische Hälfte. Dort bekommen die Stürmer Helge, Volker und Henning kaum brauchbare Bälle - oder sie sind sie ganz schnell wieder los. Die spielerische Überlegenheit der Fissauer ist besorgniserregend und zahlt sich aus: |
Ein scharfer Querpass von von linksaußen wird im
Strafraum noch einmal quer gelegt, so dass ein Fissauer Stürmer
problemlos aus 8 Metern einnetzen kann. So einfach geht das... - und
den Hebbelkickern bleibt nur das Nachsehen. In den Folgeminuten agiert
die Abwehr der Hebbelkicker wie ein Hühnerhaufen und Micha muss
mehrfach in letzter Sekunde retten - sonst stünde es jetzt bereits 1:4
oder schlimmer. Doch dann kann sich Henning endlich mal auf seiner
rechten Seite durchsetzen, legt den Ball quer in den Strafraum, Boyke
nimmt ihn direkt und knallt ihn rechts unten an den Innenpfosten und
ins Tor. Ein überraschender Ausgleich. Die Hebbelkicker können froh
sein, dass sie mit diesem glücklichen Unentschieden in die zweite
Hälfte gehen dürfen. In der Pause dann die übliche Suche nach den Fehlern: Zu komplizerter Spielaufbau, fehlende Präzision beim Spiel nach vorn, zu wenig Freilaufen im Mittelfeld und auf den Außenpositionen. Da Coach Borko beim Gegner spielt, übernimmt Co-Trainer Sven die Ansage: Einfache Pässe, kein Risiko, den Gegner laufen lassen - das sollte zumindest das größte Chaos vermeiden. Tatsächlich beginnen die Hebbelianer den zweiten Durchgang deutlich geordneter, die Abwehr wirkt stabiler und langsam entwickelt sich auch mehr in Richtung gegnerisches Tor. Irgendwie wirken die Aktionen zielstrebiger und nach etwa 10 Minuten gelingt tatsächlich die Führung durch... - ach, das kann Chefreporter Olaf doch viel besser erklären. Fünf Minuten später dann die Chance zum Ausgleich, aber nach einer schönen Kombination im |
Strafraum der Gastgeber zieht ein Fissauer den
Ball knapp am Tor vorbei. Es bleibt dann aufregend: Quasi im Gegenzug
verfehlt Frank eine hohe Flanke nur ganz knapp mit dem Kopf - das wäre
das sichere 4:2 gewesen! Insgesamt kommen die Hebbelkicker jetzt aber
immer besser ins Spiel, in der 59. Minute spielen sie sich die Kugel
schön im gegnerischen Strafraum hin und her, bis Helge schließlich
abzieht, leider knapp links vorbei. Auch Fissau kommt noch gelegentlich
vor das gegnerische Tor, aber die Stürmer ziehen regelmäßig überhastet
ab oder versuchen es mit Gewaltschüssen. Und die gehen dann weit über
den Kasten. So ist es nur konsequent, dass die Hebbelkicker nach einer
guten Stunde mit 4:2 in Führung gehen - ein Phantomtor, das keiner so richtig gesehen haben will...
Gut zwei Minuten später macht Helge im Uwe Seeler-Stil mit dem
Hinterkopf das 5:2 und das Spiel ist quasi entschieden. Volker setzt
dann mit zwei weiteren Toren noch einen Strich drunter - besonders
schön ist das letzte Tor kurz vor Schluss, bei dem er eine scharfe
Flanke schräg in der Luft liegend direkt verwandelt. Am Ende steht es
7:2 für die Hebbelkicker - ein Ergebnis, mit dem man zur Halbzeit ganz
gewiss nicht rechnen konnte. Aber im zweiten Durchgang gelang dem
Gastgebern (fast) alles und den Gästen viel zu wenig; vielleicht war es
schließlich auch eine Frage der Kondition. All diese Fragen werden in der 3. Halbzeit bei leckeren Kaltgetränken aus Fässchen und Flaschen mehr oder weniger eindeutig geklärt. Auf jeden Fall hatten alle bei dem fairen Spiel ihren Spaß, auch die Gäste, die wieder einmal ohne Punkte ihren Heimweg von der Hebbelwiese antreten müssen. |