Der Triumph von Brekendorf: "Veteran Down" und "Jugend forscht"
Ein Turnierbericht von Boyke
Ein Blick auf die Homepage der Hebbelkicker verdeutlicht die
ruhmreiche Geschichte der Traditionsvereinigung aus der
Landeshauptstadt. Die Gründungsmitglieder und Veteranen aus den frühen
80ern lächeln, teils golden hinterlegt, in die Kamera. Eigentlich
fehlen nur die Vokuhilas und Olibas. Zahlreiche Schlachten wurden
geschlagen, Titel wurden geholt, Geschichten geschrieben. Nun stand das
Altliga-Turnier in Brekendorf auf dem Plan. Die gemeldeten Teams - 10
Stück an der Zahl - zuckten zusammen, als sie erfuhren, dass erstmals
der "Goldpokal-Sieger" von Schönwohld auflaufen wird. Doch es kam
anders.
Für die Turnierteilnehmer auf dem Olaf-Hansen-Sportplatz des
Brekendorfer TSV bot sich ein Bild der Hebbelkicker, welches eher an
einen Altliga-Kindergarten erinnerte. Wo ist die Erfahrung von über 3
Jahrzehnten Altliga? Wo sind die Führungsspieler der Hebbelkicker? Wo
sind die Mütter der auflaufenden Hebbelkickerjugend? Und wie tun wir
dem jungen Gemüse möglichst wenig Leid an? Die Mannschaften empfingen
die Hebbelkickerchen mit einem milden Lächeln auf den Lippen.
Siegessicher...
Das Turnier sollte beginnen. Gespielt wurde in 2 Gruppen mit
jeweils 5 Teams. Aufstellung der Hebbelkicker: Im Tor, mit der Nummer
1: Haudegen René. In der Abwehr: Maxi und Ralph. Das Mittelfeld: Timo
und Dominik. Sturmtank mit Lagerungsschaden im Kopp: Helge. Als
Allzweckwaffe auf der Bank: Boyke.
Spiel 1 der Hebbelkicker gegen Nordmark Satrup (Endstand 0:1):
Etwas übermotiviert (und immerhin schon mit einem ganzen
Alster im Kopf) ging der Nachwuchs in die Partie. Doch ein frühes
Gegentor zerstörte den Matchplan und zwang die Hebbelkicker zu einer
bedingungslosen Offensive. Die Spielzeit von lediglich 12 Minuten
erhöhte den psychischen Druck auf das Team. Nordmark Satrup verteidigte
weiterhin souverän und sicherte sich somit die 3 Punkte. Ein denkbar
schlechter Turnierstart.
Spiel 2 gegen ein anderes Team (Endstand 3:0; Tore Helge (2), Boyke):
Das Team um den erfahrenden Torhüter Rene wollte nach der
Auftaktpleite nicht alles auf den Kopf stellen und begann mit der
selben Aufstellung wie in Spiel 1. Dieses Mal mit durchschlagendem
Erfolg. Es wurde ruhiger gespielt und viel kommuniziert. Der erste
Sieg! Das erste Lebenszeichen. "Das erste Haar am Sack!" hörte man aus
dem Publikum. So richtig ernst nahm das Team noch immer keiner.
Spiel 3 gegen Gegner Nr. 3 (Endstand 1:1; Tor: Dominik):
Traumtor vom Zahnklempner. Unnötiges Gegentor. Nicht mehr,
nicht weniger! Wobei - etwas mehr gab es schon: Timo setzte zu einer
spektakulären Grätsche an... - mit dem Kopf. Sensationell!
Spiel 4 gegen die Montagskicker aus Brekendorf (Endstand 1:0; Tor: Helge):
Das letzte Gruppenspiel. Viele Zuschauer dachten, dass die
Hebbelkicker von ihren Müttern bereits ins Bett gebracht wurden. Das
"Sandmännchen" sollte aber ausfallen, es stand das entscheidene Spiel
um den Einzug in das Halbfinale an. Die Ausgangsituation war klar: Ein
Sieg musste her! Beide Teams begannen die Partie, als seien sie doch
bereits ins Bett gegangen. Ein träger Beginn und nichts für den
Fußball-Feinschmecker. Langsam nahm das Spiel Fahrt auf. Die
Hebbelkicker blieben ihrer Linie treu: Ruhiger Aufbau, geschlossene und
kommunikationsstarke Defensive, pfeilschnelle Konter. Trotz einiger
guter Möglichkeiten stand es kurz vor dem Abpfiff weiterhin 0:0. Zu
wenig. In der letzten Minute wurde die Defensive aufgegeben und Helge
kam für Ralph ins Spiel. Ein hoher Ball in den Strafraum der
Montagskicker brachte Verwirrung, der Ball fiel Helge vor die Füße,
und... - na klar: TOR!
Halbfinale (Endstand 3:0; Tore: Helge, Maxi (kein Schreibfehler!), Dominik):
Der Hebbelkicker-Kindergarten im Halbfinale. Viele Zuschauer
auf dem Olaf-Hansen-Sportplatz rieben sich die Augen. Das konnte nicht
wirklich passiert sein. Doch, und es kam noch besser: Gegen einen
spielstarken Halbfinalgegner setzten sich die Hebbelkicker problemlos
mit 3:0 durch. Bemerkenswerte Randnotiz: Tor durch Maxi!
Finale gegen Jagel (Endstand 1:0; Tor: Helge):
Das Finale vor ausverkauftem Haus in Brekendorf. Die
Hebbelkicker schleppten sich ein letztes Mal auf den Platz und mussten
den Ausfall von Boyke verkraften, der im Halbfinale quasi sein rechtes
Bein für den Erfolg geopfert hatte. Das Spiel begann ein weiteres Mal
etwas träge. Die Hebbelkicker mussten ihre Kräfte schonen und
durchhalten: Die Option sich auswechseln zu lassen entfiel. Das Finale
entwickelte sich zu einem Spiel auf ein Tor. Jagel verteidigte
kampfstark und hielt das Tor sauber, der starke Torhüter brachte die
Offensive der Hebbelkicker zur Verzweiflung. Dann sollte es geschehen:
Helge bekommt den Ball mit dem Rücken zum Tor, eine Drehung, ein
blitzschneller Beinzug (Lutz wäre blass vor Neid): Tor. TOOR! TOOOR!!
TOOOOR!!!
Aber es sind noch 5 Minuten zu gehen. Der Kindergarten
kämpft. Die Erziehungsberechtigten sind zuhause geblieben und können
nicht helfen. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Jugend zum Pluspunkt: Da
der Gegner merklich an Kraft verlor, spielten die Hebbelkicker die
Partie locker zu Ende und gewannen schließlich das Finale und somit das
Turnier.
Siegerehrung, Bierdusche, Wurst, Bier, Kurze, Bier, Havanna,
Bier. Es wurde ein schöner Abend mit den anderen Mannschaften und den
Organisatoren. Bier. Ein tolles Turnier. Als Titelverteidiger ist die
Teilnahme im nächsten Jahr Pflicht. Ob es dann wiederum heißt: "Veteran
Down!" und "Jugend forscht!" bleibt abzuwarten. Die Hebbelkicker haben
sich wieder einen Namen gemacht! Die Begrüßung bei der Ankunft auf dem
Blücherplatz (siehe VIDEO) war entsprechend standesgemäß.
Fazit: "Es gibt kein' Verein in Europa, der die HEBBELKICKER schlagen kann!..."
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